„Die Vorkommnisse am AMS Feldbach zeigen klar, dass es zutiefst unmenschlich wäre, wie von den Sozialpartnern geplant, invalide bzw. gesundheitlich angeschlagenen Menschen unter 55 Jahren die Invaliditätspension zu verweigern und beim AMS mit einem „Rehabilitationsgeld“ zu parken. Das auf ’schwarze Pädagogik‘ und strukturelle Gewalt (Bezugssperren, Zwangsmaßnahmen) setzende AMS ist keinesfalls für die Rehabilitation geeignet! Großes menschliches Leid wäre die Folge!“
AMS-Brutalität
Den 56-Steirer als ‚arbeitsunwillig‘ zu bezeichnen, finde ich skandalös. 
Ich würde gerne wissen, welche Person diese „Zuordnung“ bzw. dieses Attribut hier verteilte. Gibt’s dazu einen Namen? 
Dass es eine verbreitete AMS-Brutalität gibt, die Existenzen  gefährdet und auch zerstört, ist an sich bekannt. Auf soned.at gibt’s  dazu einige Beispiele. 
Vielleicht berichtet die PRESSE einmal davon, wieviele AMS-„Kunden“  in der jährlichen Selbstmordstatistik enthalten sind und wieviele  AMS-Kunden vom AMS in die Kriminalitäts statistik jährlich getrieben  werden. 
Dann kann man zurecht sagen, die PRESSE gehöre zu den seriösen  Medien; wenn aber Arbeitsunfähige als ‚arbeitsunwillig‘ bezeichnet  werden – so ist das eine Perfidie, die kaum zu überbieten ist. So etwas  spricht gegen „seriöses Medium“! 
Was es nicht alles gibt…
                      Laut Kurier hat der Chef der steirischen PVA den Vorfall mit  folgenden Worten kommentiert: „Was es nicht alles gibt.“ Kein Wort des  Mitgefühls oder des Erschreckens über die Verzweiflungstat, so als ginge  ihn das alles gar nichts an. 
Im Jahr 2011 suchten in Österreich 66.934 Menschen um  Berufsunfähigkeitspension an, davon bekamen 23.611 sie zugesprochen.  Bleiben 43.323 Menschen, von denen man sicher nicht behaupten kann, dass  das lauter Arbeitsunwillige sind, die ihre Leiden nur vortäuschen. Es  sind Menschen mit schweren Beeinträchtigungen, von denen viele womöglich  nur an einen zu oberflächlichen Gutachter geraten sind. Sie alle werden  zurückgezwungen ans AMS mit seinen Zwangskursen, von denen jedenfalls  die Ganztagsmaßnahmen nicht selten an die Gesundheit und  Leistungsfähigkeit ähnliche Anforderungen stellen wie eine normale  Ganztagsarbeit. Wer irgendwie kann, schleppt sich hin, wer selbst dazu  nicht mehr imstande ist, dem wird der Bezug gestrichen und er gerät in  Existenznot. Unbemerkt von der großen Öffentlichkeit sind viele ältere,  gesundheitlich beeinträchtigte Arbeitslose in einer ähnlich  bedrückenden, quälenden Situation wie dieser Mann, bevor er sich den Fuß  amputierte. Also ja, das gibt es, und das wird vielleicht noch öfter  passieren, wenn sich an den Gegebenheiten nichts ändert. Einen  deutlicheren Hilfeschrei als Selbstverstümmelung gibt es kaum. Möge er  nicht ungehört verhallen!   
